Ich bin nicht da

Publikation zum Werk von Petra Fiebig zur gleichnamigen Ausstellung im Pavillon des Gerhard-Marcks-Hauses Bremen, 2023

"In der traditionellen Bildhauerei fallen Objekt und Bild zusammen und so ließe sich behaupten, dass Petra Fiebig in ihren Arbeiten Reibungen zwischen diesen beiden Teilen des Kunstwerks zeigt. Es ist nie bloß Zeichnung. Darüber hinaus thematisieren ihre Werke unterschiedliche Formen der Wahrnehmung. Die eine fokussiert auf das Gezeichnete und sieht den gleichmäßigen Modus, mit dem Fiebig alle Objekte behandelt ... Die andere Form der Wahrnehmung ist wortwörtlich breiter und körperlich. Hier spielt die Ausdehnung der Objekte und ihre Platzierung im Raum die zentrale Rolle. Sehende Menschen wechseln ständig zwischen diesen Formen der Wahrnehmung ... Wie sehr Sehen und körperliche Wahrnehmung miteinander verwoben sind, zeigt sich in der Selbstverständlichkeit, mit der Menschen in der Begegnung mit großen Objekten zurückweichen wollen. Indem Fiebig dies in ihrer Ausstellung von 2023 durch die massive Bündelung der Objekte in der Mitte des Raums unterbindet, macht sie es zum Thema. Anstelle des Verweises auf Wohnen geht es hier eher um Lagern, Stapeln und Einordnen. Nicht entspannt in die Ausstellung eintreten zu können, ist Teil der Erfahrung."
(Auszüge aus dem Katalgtext / Dr. Arie Hartog, Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses Bremen)