Erika Plamann - Werkkatalog

"Im ersten Schritt gleichen sich Erika Plamanns Skulpturen den Massenprodukten an. Die Bildhauerin nimmt einen Abdruck von ihren Fundstücken und gießt diesen mit Wachs aus. Sie wendet also ein Reproduktionsverfahren an, nutzt es aber nicht für eine originalgetreue vielfache Nachbildung, sondern für eine Verschiebung. Sie transformiert das Serienprodukt in ein Unikat mit verfahrensbedingten individuellen Eigenheiten und verhilft ihm damit zu einer neuen Identität. Dadurch wirft sie die Frage nach dem Rang und Wert von Reproduktion und Unikat auf. Liegt das Einzigartige vielleicht mehr in unseren Augen als in dem Charakter der Fertigung? Konstituieren sich ein Produkt und ein Kunstwerk nicht vor allem durch Zuschreibungen? In welchem Verhältnis stehen die individuelle Sicht und kulturelle Codes? Wer hat die Definitionsmacht? Wo regieren Klischees? Gibt es und brauchen wir einen verbindlichen Kanon an ästhetischen Kategorien?" Rainer Beßling, Auszug aus dem Begleittext

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