Ingeborg Ahner-Siese

  • Ingeborg Ahner-Siese, Chefarztvisite, 1983, Foto Susanne Ahner
  • Ingeborg Ahner-Siese, Werden Alte zu teuer, 1985, Foto Susanne Ahner
  • Ingeborg Ahner-Siese, Muttermaschine, Foto Susanne Ahner

1923 in Verden / Aller geboren, 1946-47 Studium Kunstgeschichte und Malerei in Göttingen, 1948-52 Studium der Bildhauerei bei Herbert Kubica an der Staatlichen Kunstschule Bremen, 1956-1979 Lebens- und Arbeitsgemeinschaft mit dem Bildhauer Ludwig Ahner mit zahlreichen Arbeiten im Bereich der Baudenkmalpflege, u. A. am gotischen Rathaus und der Sparkasse am Markt in Bremen. Kinder Susanne Ahner und Christian Ahner. Freie Arbeiten ab 1980 zu den Themen In Ton modellierte Gedanken, Was mich aufregt (z.B. Gentechnik) und Leben im Alter. Gestorben 2017 in Lilienthal-Worphausen.

 

 

Im Mittelpunkt meines künstlerischen Schaffens steht der Mensch. Begegnungen und Erlebnisse verarbeite ich mit dem Bemühen, Menschen und ihre Handlungsweise zu ergründen und zu verstehen. Mein gedanklicher Hintergrund ist immer eine leise Werbung für mehr Menschlichkeit im Umgang miteinander, mehr Verständnis füreinander.


Alles, was man irgendwann im Leben einmal gemacht hat, hinterläßt Spuren, z.B. 2o Jahre Baudenkmalpflege-Arbeit, Nachgestalten und Ergänzungen an Skulpturen der Gotik, Renaissance, des Barock und Rokoko — da lernt man von den alten Meistern. Beeinflußt sind meine Arbeiten auch durch das jahrzehntelange Arbeiten in Stein, durch das Material, das nicht so leicht und so schnell zu bearbeiten ist und den Einsatz aller Kräfte erfordert.


Der Tod meines Mannes machte mir bewußt, daß man nicht alles, was man an Ideen hat und gestalten möchte, auf unbegrenzte Zeit zurückstellen kann. Unfälle, Krankheit, alters- und arbeitsbedingte Abnutzungserscheinungen taten ein übriges zu dieser Einsicht. In den letzten Jahren nahm ich lieber starke finanzielle Einschränkungen auf mich und modellierte meine Gedanken in Ton, mit etwas Humor und ein wenig Bitterkeit oder